Vorbemerkung
Die vorliegende Publikation dokumentiert die Beiträge der Tagung „Ost-West-Bildungsdialog“. Unter dieser Themenstellung trafen sich im Deutschen Hygienemuseum in Dresden am 8./9. Dezember 2003 über 150 Teilnehmer, insbesondere Leiter von Schulen und Weiterbildungseinrichtungen für Gesundheits- und Pflegeberufe, Hochschullehrer einschlägiger Studiengänge an Universitäten und Fachhochschulen, Entscheidungsträger in Kultus-, Gesundheits-, Sozialministerien bzw. nachgeordneten Behörden sowie Vertreter von Verbänden im Gesundheits- und Pflegebereich aus dem gesamten Bundesgebiet.
Eingeladen zu der Tagung hatten die beiden bundesweit für diesen Bereich zentralen Lehrerverbände (Bundesverband der Lehrerinnen und Lehrer an beruflichen Schulen e.V. und Bundesausschuss der Lehrerinnen und Lehrer für Pflegeberufe e.V.) als Veranstalter und eine aus Repräsentanten einschlägiger Bildungseinrichtungen, Verbände und Hochschulen zusammengesetzte Expertengruppe. Initiiert und unterstützt wurde dieses Vorhaben von der - in diesem Bildungsbereich schon seit längerem engagierten (z.B. Denkschriften „Pflege braucht Eliten“ 1992, „Pflege neu denken“ 2000) - Robert-Bosch-Stiftung.
Anlass für die Tagung waren die gegenwärtigen und zukünftigen gesellschaftlichen Herausforderungen, die sich bei der Berufs- und Lehrerbildung in Gesundheits- und Pflegeberufen in besonderer Weise manifestieren, weil hier sowohl die Bestrebungen zur Modernisierung des (Berufs-)Bildungs- und Hochschulwesens als auch die sich aus den gravierenden Veränderungen im Gesundheits- und Sozialwesen ergebenden Konsequenzen aufeinandertreffen. Zu diesen grundsätzlicheren Fragen zählt beispielsweise der Komplex „Schulentwicklung“, der den Bildungseinrichtungen abverlangt, sich Fragen z.B. der Qualitätssicherung, der Personalentwicklung, des Outsourcing, des Benchmarking, der Rentabilität, der curricularen und organisatorischen Umgestaltung von Bildungsgängen u.ä. zu stellen, was im Einzelfall zu einer kompletten Reorganisation bzw. Neuorientierung der jeweiligen Schule (z.B. als regionales Kompetenzzentrum) führen kann.
Auf diese und ähnliche Herausforderungen ist die Berufs- und Lehrerbildung der Gesundheits- und Pflegeberufe, die traditionell ein Stiefkind der (Berufs-) Bildungspolitik, der (Berufs-) Bildungsadministration und auch der (Berufs-) Bildungsforschung ist, jedoch nur unzureichend vorbereitet. Es fehlt bisher an einer bundesland- und einzelberufsübergreifenden Koordination unter Einbeziehung der zuständigen und der qualifizierenden Institutionen auf Landes- und Bundesebene.
Derzeit macht hier fast jedes Bundesland und jeder Beruf/ Berufsverband, mitunter auch die einzelnen zuständigen Ministerien und jeweiligen Bildungsträger was sie für richtig halten. Dies betrifft nicht selten auch die Finanzierung der Ausbildungsplätze bzw. Bildungseinrichtungen, weshalb ein und dieselbe Berufsausbildung einmal kostenfrei und im anderen Fall schulgeldpflichtig sein kann. Die Folge ist, dass weder für die Verantwortlichen bzw. Experten noch für die potentiellen Ausbildungs- bzw. Weiterbildungsinteressenten ein klarer, umfassender Überblick über die derzeitige Situation der Qualifizierung in Gesundheits- und Pflegeberufen zu gewinnen ist. Über unerwünschte Konsequenzen, wie z.B. aktuell ein Bewerbermangel für die Altenpflegeausbildung muss man sich dann nicht wundern.
Insbesondere macht sich hier aufgrund ausgeprägt unterschiedlicher Traditionen der beruflichen Qualifizierung und Lehrerbildung im Gesundheits- und Pflegebereich auch ein deutlicher Schnitt zwischen der Art und Weise der Qualifizierung in den alten und den neuen Bundesländern negativ bemerkbar (Zuständigkeiten, Schulform, Lehrerbildung u.ä.).
Mit dem „Ost-West-Bildungsdialog“ und der produktiven Nutzung der vorweg angesprochenen Unterschiede sollte die Tagung in Dresden als Auftakt zur Entwicklung einer koordinierteren nationalen Bildungsplanung für die Gesundheits- und Pflegeberufe fungieren. Die Resonanz seitens der Teilnehmer zeigt, dass dies zumindest zum Teil gelungen ist. Anderseits verweist die Evaluation der Tagung und hier insbesondere die geringe Repräsentanz von Teilnehmern aus den alten Bundesländern aber auch deutlich darauf, dass ein Bildungsdialog zwischen „Ost“ und „West“ noch nicht im gewünschten Umfang in Gang gekommen ist.
An dieser Stelle wird insbesondere den Kooperationspartnern gedankt, die im Vorfeld die Diskussion angestoßen und schließlich diese Tagung ermöglicht haben. Dazu gehören zum einen die Arbeitsgruppe „Ost-West-Bildungsdialog“ mit Prof. Dr. Thomas Bals (Technische Universität Dresden), Uwe Bartoschek (Marie-Simon-Forum e. V., Dresden), Prof. Dr. Jutta Beier (Humboldt-Universität Berlin), Johann Huber (Bundesausschuss der Lehrerinnen und Lehrer für Pflegeberufe e. V., Stetten), Sabine Mesech (Bundesverband der Lehrerinnen und Lehrer an beruflichen Schulen e. V., Dresden) Carmen Tillmann (Netzwerk Pflegeschulen, Lehnin) und zum anderen die ROBERT BOSCH STIFTUNG, der für ihre Unterstützung ausdrücklich gedankt wird.
Dresden, im März 2004
Die Veranstalter
Im Vorfeld
Interview mit Silke Huschka -> pdf
Interview mit Dr. Christina Köhlen -> pdf
Interview mit Ursula Oelßner -> pdf
Zeitschrift »Heilberufe«, Ausgabe Oktober 2003, S. 60-62 -> pdf
Zeitschrift »Heilberufe«, Ausgabe November 2003, S. 54-57 -> pdf
Zeitschrift »Heilberufe«, Ausgabe Dezember 2003, S. 56-57 -> pdf
Flyer zum Ost-West-Bildungsdialog -> pdf
Eröffnung
Grusswort -> pdf
Berufswege
Statement Dr. Christina Köhlen-> pdf
Statemant Michael Störmer -> pdf
Bildungsstrukturen
Dr. Bernd Müller, Kultusministerium Thüringen -> pdf
Evelyn Reichel, Sozialministerium Mecklenburg Vorpommern -> pdf
Johann Huber, BA-e.V. -> pdf
Sabine Mesech, BLBS -> pdf
Schulmodelle
Dieter Kröger, Rostock -> pdf
Michael Breuckmann, Wuppertal -> pdf
Sabine Mesech, Dresden -> pdf
Wolfgang Lamprecht, Ingolstadt -> pdf
Lehrerbildung - Eine Marktübersicht
Prof. Dr. Thomas Bals -> pdf
Modelle der Lehrerbildung
Dieter Zisenis, Düsseldorf -> pdf
Prof. Dr. Barbara Knigge-Demal, Bielefeld -> pdf
Prof. Dr. Claudia Bischoff-Wanner, Esslingen -> pdf
Prof. Dr. Hartmut Remmers, Osnabrück -> pdf
Prof. Dr. Jutta Beier, Berlin -> pdf
Während der Tagung
Statements, die von einer Redakteurin von Quepnet geführt wurden:
Statement Gertrud Stöcker -> pdf
Statement Jens Reinwardt -> pdf
Statement Johann Huber -> pdf
Statement Prof. Dr. Jutta Beier -> pdf
Statement Prof. Dr. Thomas Bals -> pdf
Statement Sabine Mesech -> pdf
Uve Bartoschek, Statements und Stellungnahmen -> pdf
Nachlese
Auswertung der Tagung -> pdf
Liste der Referenten -> pdf
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